Verband für Inklusion und Teilhabe in Thüringen e.V.

Leichte Sprache

Menschen mit Behinderungen formulieren Wünsche. Plakat an Bürgermeister übergeben. Von Conni Winkler Greiz. Teilhabe an der Gesellschaft für alle Menschen, egal ob mit oder ohne Einschränkungen geistiger oder körperlicher Natur sollte selbstverständlich sein. Doch längst noch nicht alle Voraussetzungen sind dafür geschaffen. Auch nicht in den Köpfen aller. Darum hat die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung in Ostthüringen (EUTB) im vergangenen Jahr zum Aktionstag für Teilhabe Menschen mit Behinderung gefragt, was sie sich von der Gesellschaft wünschen. Das wurde in Schriftform von den Betroffenen auf einem Foto präsentiert. Am Montag wurde ein Plakat mit diesen Wünschen an den Bürgermeister der Stadt Greiz übergeben. Wir wollen mit dem Plakat auf das Thema Teilhabe für alle aufmerksam machen“, sagte die Beraterin des EUTB, Jeannette Perschke. Wir sprechen damit gezielt Entscheidungsträger, aber auch alle Bürger an, zu schauen, was noch getan werden kann, damit auch Menschen mit Behinderung am ganz normalen Leben selbstständig teilhaben können. Bei mir rennen sie mit diesem Thema offene Türen ein“, sagte Bürgermeister Alexander Schulze (parteilos). „Ich war Chef der DAK-Gesundheit mit angeschlossener Rehaservicestelle und bin seit 22 Jahren ehrenamtlicher Versichertenberater der DRV Bund. Ich habe sehr oft Menschen mit Behinderung über ihre Möglichkeiten beraten“, sagte Schulze. Er wisse um die Sorgen und Nöte und habe immer gern geholfen. Der Bürgermeister schaute sich die Wünsche Betroffener aus Altenburg und Gera genau an. Viele allgemeine Wünsche wie etwa Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr oder in öffentlichen Gebäuden ließen sich auch auf Greiz übertragen. „Der Greizer Busbahnhof ist bereits barrierefrei, der Zugang zum Bahnsteig am Bahnhof auch.“ Zudem habe er den Rufbus im Oberland mit der PRG und vielen anderen Akteuren und Dank der LeaderFörderung mit ins Leben gerufen, der gerade für Menschen mit Behinderung einen großen Vorteil mit sich bringe, weil er sie beinahe an der Haustür abhole. Außerdem habe ich unter anderem mit dem Behindertenverband besprochen, dass ich sie immer dann zurate ziehe, wenn ein öffentliches Gebäude umgebaut oder saniert wird. Das ist zum Beispiel der Fall beim Greizer Rathaus. Demnächst treffe ich mich mit ihnen, um die Barrierefreiheit zu besprechen“, sagte Schulze. Bei Bushaltestellen und Ampeln sei die Sache wegen der Zuständigkeiten kompliziert. Nicht immer sei die Stadt für deren Ausbau verantwortlich. Aber bei allem, was Greiz selbst betrifft, habe ich immer ein Auge auf die Barrierefreiheit. Das liegt mir sehr am Herzen, so der Bürgermeister. Der Wunsch eines Betroffenen nach respektvoller Behandlung, wie auf dem Plakat zu lesen steht, gehe aber jeden Einzelnen an. „Auch deswegen wollen wir aufmerksam machen auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. Noch längst nicht alle Menschen denken darüber nach, wie sie jenen begegnen und wie sie ihnen eine Teilhabe an der Gemeinschaft ermöglichen können“, so Perschke. Dem Altenburger Bürgermeister habe man das Plakat im Vorjahr übergeben. Der Geraer Bürgermeister werde es auch bald erhalten. Der nächste Aktionszeitraum vom 23. April bis zum 8. Mai von der Aktion Mensch steht in diesem Jahr unter dem Motto Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel. Quelle:  OTZ Gera